Die Nachkriegszeit und die DDR

Auf Beschluss des Alliierten Kontrollrates wurden 1945 alle Berliner Sportvereine aufgelöst. Bis zum Herbst 1945 waren Flüchtlinge im Bootshaus untergebracht. Ab Herbst 1945 begannen ehemalige Mitglieder des RC Berolina und des RV Vorwärts eine Rudergruppe aufzubauen, die ab 1946 unter der Bezeichnung Kommunale Sportgruppe Baumschulenweg firmierte. Ab 1947 starteten wieder Ruderer bei Regatten in Berlin-Grünau und ab 1948 wurden wieder mehrtägige Wanderfahrten unternommen. Im Jahr 1949 konnten wieder ein eigenständiger Sportverein gegründet werden, die Rudersparte nannte sich Wassersportvereinigung Vorwärts Baumschulenweg.

Dem Verein war jedoch kein langes Dasein beschieden. Auf Beschluss der SED wurde das Bootshaus der Wassersportvereinigung entzogen und der neu gegründeten Betriebssportgemeinschaft VEB Elektro-Apparate-Werke Treptow (BSG) zur Nutzung übertragen. Ein Teil der ehemaligen Mitglieder schloss sich der BSG an, ein anderer Teil wanderte nach Berlin-Spandau (Wiedergründung RV Vorwärts), andere zogen auf das Gelände der Siedlergemeinschaft Klein-Köris und gründeten später die Rudergruppe Sparta Klein-Köris. Ab 1951 firmierte der Verein unter dem Namen BSG Motor Treptow und hatte sowohl im Wanderrudern als auch im Rennrudern bis Mitte der 50'er Jahre große Erfolge zu verzeichnen. Mitte der fünfziger Jahre brachte die Gründung der finanziell stark geförderten "Ruderschwerpunkte", Vorläufer der späteren Sportklubs, einen tiefen Einschnitt im Bereich des Wettkampfruderns. Viele Rennruderer wechselten zu den Sportclubs.

Der Verein betätigte sich bis Anfang der sechziger Jahre verstärkt im Bereich des Wanderruderns (1960 97 Erfüller des Wanderruderwettbewerbs der DDR mit 83.358 km Ruderleistung). Der Verein wird 1973 in BSG EAW Treptow umbenannt. In den siebziger Jahren wurden zahlreiche DDR-Meisterschaften errudert. Die BSG Motor Treptow wurde Talentlieferant des Sportclub Dynamo Berlin. Aufgrund der sehr guten Nachwuchsarbeit wurde in der BSG in den 70'er Jahren ein Trainingszentrum für die Kinder- und Jugendruderei eingerichtet. In Baumschulenweg haben viele spätere Weltmeister und Olympiasieger ihre ruderische Ausbildung erhalten. (u.a. Horst Bagdonat Weltmeister 1966, Uwe Dühring Olympiasieger 1980, Jutta Hampe-Behrend Skiff-Olympiasiegerin 1988)

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